
Herr Doktor, ich habe T1D und ich liebe Schokolade, ist das ein Problem?
Schokolade hat diese unglaubliche Eigenschaft, uns über Stressphasen hinwegzuhelfen, uns Wohlbefinden und angenehme Momente zu verschaffen…
… Aber allzu oft macht sie uns auch ein schlechtes Gewissen!
Aber auch wenn Sie Typ-1-Diabetiker sind, dürfen Sie sich den Hochgenuss von Schokolade gönnen. Aber ganz so einfach ist es nicht!
Regel Nr. 1: Wählen Sie Ihren Schokoladengenuss
Schokolade lässt sich in zahlreichen Formen genießen: Als dunkle, Milch-, Bitter-, weiße Schokolade, in Desserts, Eis, Aufstrichen… Die Genüsse sind nahezu unendlich.
Die Zusammensetzung von Schokolade besteht im Wesentlichen aus Kakaomasse, Kakaobutter und Zucker.
Für Typ-1-Diabetiker ist die größte Sorge natürlich der Zuckergehalt. Aber hüten Sie sich vor falschen Freunden ? Eine ausgewogene Ernährung und manchmal auch eine Gewichtszunahme spielen eine wichtige Rolle beim Diabetes-Management. Auch die Fette, die in der Kakaobutter enthalten sind, müssen berücksichtigt werden.
Hier ist ein kleines Merkblatt für 100 g Schokolade:
Art der Schokolade | Brennwerte | Fette | Kohlenhydrate |
Dunkle Schokolade 35 % | 500 Kcal | 24 g | 64 g |
Dunkle Schokolade 70 % | 550 Kcal | 37 g | 43 g |
Milchschokolade | 550 Kcal | 34 g | 56 g |
Weiße Schokolade | 580 Kcal | 35 g | 55 g |
Milchschokolade ohne Zuckerzusatz | 510 Kcal | 37 g | 52 g |
Dunkle Schokolade ohne Zuckerzusatz | 450 Kcal | 31 g | 40 g |
Nutella | 533 Kcal | 30,9 g | 57,5 g |
Schokoladeneis
(Eine Kugel) |
280 Kcal | 14,5 g | 37,2 g |
Jetzt sind Sie vorbereitet, um der Versuchung erliegen!
Regel Nr. 2: Sie brauchen kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn Sie Schokolade essen
Lassen Sie sich nicht stressen, ein Stück Schokolade ist gar nicht so schlimm für Ihre Diabetesbilanz. Achten Sie nur darauf, dass Sie Ihre Insulingabe entsprechend dosieren.
Schokolade macht nicht dick und wirkt nicht hyperglykämisch, wenn sie korrekt in den Speiseplan und in die wöchentliche Kohlenhydratzufuhr einbezogen wird.
Zu Unrecht wird Schokoladengenuss als schuldbehaftetes Vergnügen angesehen, obwohl Schokolade auch aus anderen Zutaten als nur Zucker und Fett besteht und einige ihrer positiven Effekte längst belegt sind:
- sie enthält Stimulanzien für das Gehirn, in ihrer Eigenschaft als Neurotransmitter hat sie eine nachgewiesene antidepressive Wirkung,
- sie enthält Phenylalanin, das eine dem Amphetamin ähnliche Struktur aufweist und ein Gefühl des Wohlbefindens erzeugt,
- außerdem enthält sie Spuren des stimulierenden Koffeins.
Kurzum, Schokolade ist gut für Ihre Gesundheit, wenn sie nicht im Übermaß genossen wird.
Hmmm, es ist einfach köstlich, ein Stück Schokolade zu genießen ?
Regel Nr. 3: Genießen Sie sie nach Belieben
Manche entscheiden sich für das kleine Stückchen zum Kaffee nach einer Mahlzeit und andere für ein schokoladiges Dessert. Berücksichtigen Sie Schokolade auf jeden Fall in Ihrem Bolus für die Mahlzeit.
Manch einer bevorzugt ein Schokoladeneis (mit oder ohne Topping) beim Spaziergang am Nachmittag… Sie wissen, was gemeint ist und haben wahrscheinlich schon Ihre eigenen Erfahrungen!
Oder sogar beides ?
Wenn Sie den berüchtigten Schokoladen-Durchhänger direkt nach dem Verzehr von Schokolade vermeiden wollen, bereiten Sie sich sie vor, berechnen Sie ihn ein und gleichen Sie ihn aus. Andernfalls wird eine Hyperglykämie auftreten und den genüsslichen Augenblick verderben.
Kurzum: Lassen Sie sich von Ihrem Diabetes nicht davon abhalten, sich ab und zu einen schokoladigen Genuss zu gönnen. Wenn Sie daran denken, Ihre Insulindosis anzupassen, sollte dem nichts entgegenstehen!