Diabetes Typ 1 und lange schlafen: 4 Tipps, wie Sie nächtliche Unterzuckerung (Hypoglykämie) vermeiden

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Bis mittags ausschlafen… diese kleine Freude, gönnt man sich gerne mal! Wenn man mit Typ-1-Diabetes lebt, gibt es allerdings ein paar Tricks zu beachten, damit es nach langem Schlaf kein böses Erwachen gibt! Befolgen Sie unsere 4 Ratschläge, um auch mit Diabetes mellitus 1 guten Gewissens lange im Bett zu bleiben und nächtliche Unterzuckerung (Hypoglykämie) zu vermeiden.

Langschläfer, Nachteule, Frühaufsteher, Nachtschwärmer: Jeder hat seinen eigenen Schlafrhythmus, mit seinen persönlichen Uhrzeiten und Gewohnheiten. Aber am Wochenende gehört lange schlafen für die meisten einfach dazu! Keine Sorge: Ausschlafen und Typ-1-Diabetes können Hand in Hand gehen, auch wenn regelmäßige Medikation und Blutzuckerkontrollen erforderlich sind.

1 | Seinen Schlafrhythmus kennen, um nächtliche Hypoglykämie zu vermeiden

Erster Schritt: Hören Sie auf Ihre Schlafbedürfnisse! Wie viele Stunden benötigen Sie in der Regel, um sich gut zu erholen? Welche Auswirkungen können Stress oder Müdigkeit auf diesen Zyklus haben? Erfordert es der Wochenendrhythmus, die Gewohnheiten anzupassen?

Darüber hinaus kann die Überwachung des Blutzuckerspiegels in der Nacht – vor allem durch kontinuierliche Glukosemessung (Continuous Glucose Monitoring – CGM) – wertvolle Informationen liefern und helfen, nächtliche Hypoglykämien mit Typ-1-Diabetes zu verhindern. Zögern Sie nicht, dieses Thema mit Ihrem Arzt oder Ihrem Diabetesberater zu besprechen, der Ihnen zu einer Anpassung der Therapie raten oder sogar das geeignete Betthupferl vor einer lange Nacht empfehlen kann.

2 | Diabetes-Typ-1 und spät aufstehen: die Therapie anpassen

Einige Therapien erfordern eine Insulingabe zu regelmäßigeren Uhrzeiten als andere, z. B. orale Antidiabetika (bei Typ-2-Diabetes) oder Therapien mit zwei Injektionen von Mischinsulin (morgens und abends). Ausschlafen kann bei Typ 1er*innen diesen Rhythmus stören und das Risiko einer Hypoglykämie (Unterzuckerung) erhöhen. Unsere Empfehlung: Stellen Sie Ihren Wecker zur üblichen Zeit, um Ihre Therapie wie gewohnt umzusetzen, und legen Sie sich anschließend einfach wieder hin!

Menschen mit besonders tiefem Schlaf können sich sicherheitshalber zusätzlich auch für Mitternacht den Wecker stellen, um Ihren Blutzucker zu kontrollieren. 

Wenn Sie als Mensch mit Typ-1-Diabetes eine Basal-Bolus-Therapie mit einer einzigen Injektion von langwirksamem Insulin vor dem Schlafengehen haben, oder wenn Sie eine Insulinpumpe tragen, hat langes Ausschlafen weniger große Auswirkungen auf Ihre Therapie. 

3 | Beugen Sie einer Hypoglykämie am Tag danach vor (und den Kopfschmerzen)

Natürlich wird auch nach feucht-fröhlichen Abenden mit entsprechendem Alkohol-Konsum gerne ausgeschlafen. Und was gibt es Besseres, als nach einer durchzechten Nacht keinen Wecker stellen zu müssen? Aber diese kleinen Eskapaden können manchmal auch den Schlaf stören. Und wie jeder weiß, sind sie auch mit einem unvermeidlichen Kater verbunden. Auch der Konsum von Bier, Wein oder anderen alkoholischen Getränken erhöht tendenziell das Risiko einer nächtlichen Unterzuckerung (Hypoglykämie). 

Um diese Unannehmlichkeiten zu vermeiden, ein paar Tipps:

  • Viel Wasser vor dem Schlafengehen trinken, um die alkoholbedingte Dehydrierung zu vermeiden.
  • Keine fettigen Lebensmittel kurz vor dem Schlafengehen essen, also z. B. keinen Döner mehr auf dem Weg vom Club nach Hause. 
  • Schaffen Sie sich eine angenehme Schlaf-Atmosphäre (Nachtmaske, ätherisches Lavendelöl, etc.)
  • Und natürlich das Schließen der Rollläden nicht vergessen, um unerwünschten morgendlichen Lichteinfall zu vermeiden. 

Da sich jedoch eine Hypoglykämie während der Nacht bei Diabetes Typ 1 nicht immer vermeiden lässt, denken Sie daran, ein Stück Traubenzucker in der Nähe Ihres Bettes aufzubewahren, um die Unterzuckerung so schnell wie möglich zu beheben. 

4 | Mahlzeiten in kurzer Abfolge richtig managen

Lange schlafen ist oft gleichbedeutend mit einem Brunch. Frühstück und Mittagessen sind so eng beieinander, dass sie ineinander übergehen. Ein kürzerer Abstand zwischen den beiden Mahlzeiten bedeutet für Menschen mit DM Typ 1 aber auch, dass das Frühstücksinsulin zum Zeitpunkt des Mittagsbolus noch aktiv sein kann.

Die Interpretation der Ergebnisse der Blutzuckerkontrolle sollte daher mit Vorsicht erfolgen, um den optimalen Bolus zu bestimmen.

Was den Essensplan angeht, gelten Eier als reich an Cystein, einer Aminosäure mit entgiftender Wirkung. Gut zu wissen für den Tag nach der Party!

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