Wie wird Diabetes Typ 1 in Filmen dargestellt?

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Diabetes in Filmen? Oft wird Diabetes Typ 1 sicher nicht thematisiert, es gibt allerdings einige spannende Filme in denen DM Typ 1 vorkommt. Auch wenn er da hauptsächlich dramatisiert wird und nicht immer sehr überzeugend bzw. fachlich korrekt dargestellt wird. Das ist vor allem für alle, die einen Typ-1-Diabetes haben, und quasi täglich mit Stereotypen, Klischees und falschen Informationen konfrontiert werden, sehr ärgerlich. Wir haben eine Auswahl an Filmen mit Diabetes zusammengestellt, die zwar nicht mehr im Kino laufen, in denen Diabetes mellitus aber erwähnt wird, und gehen damit 2 Fragen auf den Grund: Gibt es Filme mit Diabetes, die realitätsnah sind und wie wird Diabetes Typ 1 in Filmen generell genutzt? 

Con Air: “Schnell, Insulin! Er ist unterzuckert & hat ne Hypoglykämie!“

Con Air, ein Klassiker, der immer noch ab und an im Abendprogramm läuft. In diesem, bereits 1997 veröffentlichten Film von Simon West, kehrt der Held, gespielt von Nicolas Cage, nach 8 Jahren Haft in einem Gefängnisflugzeug nach Hause zurück. Das Flugzeug kommt vom Kurs ab, während ein Gefangener (und gleichzeitig ein Freund des Helden) ruft: “Ich habe Diabetes, wenn ich meine Spritze nicht innerhalb von zwei Stunden bekomme, kannst du meiner Mutter Blumen schicken”. Dramatisch, übertrieben und vor allem verwirrend!

Nicolas Cage muss nicht nur seine Haut retten, sondern fast den gesamten Film damit verbringen, eine Insulinspritze zu suchen, die offensichtlich unerlässlich ist, um seinen Freund eine Unterzuckerung zu ersparen! 

Es gibt sogar eine Szene, in der besagter Freund einen Anfall hat, der, wenn wir ehrlich sind, eher einer Epilepsie als einer Hypoglykämie ähnelt. Als er die Insulingabe erhält, geht es ihm auch ruck zuck wieder gut und das Insulin wurde natürlich wie durch ein Wunder rechtzeitig gefunden. Das ist wohl der Moment, wo Typ1er & Typ1erinnen schon anfangen Unterschriften zu sammeln, gegen Fehler und falsche Informationen in Filmen mit Diabetes. Es ist eindeutig, dass Diabetes Typ 1 in diesem Film nur eingesetzt wird, um eine Spannungskurve zu erzeugen – sehr ärgerlich! 

Panic Room: Der Blutzucker fällt, der Blutdruck steigt

Panic Room ist ein Film von David Fincher, der 2002 mit Jodie Foster und Kristen Stewart herauskam und als Blockbuster auch heute noch oft im Fernsehen gezeigt wird. Eine Mutter und ihre Tochter, die mit insulinabhängigem Diabetes lebt, sind zu Hause, als bei Ihnen eingebrochen wird. Sie verstecken sich daher in ihrem “Panic Room” (ein Raum, der von außen nicht geöffnet werden kann), um in Sicherheit zu sein.

Kurz nachdem die beiden in den „Panic Room“ gehen (nachts gegen halb zwei), spürt Kirsten Stewart erste Anzeichen einer Hypoglykämie. Und hier wird es interessant und wir haben 2 Theorien: Entweder will der Produzent die Schwierigkeit hervorheben, die richtige Insulinzufuhr bei fettigem und süßem Essen zu managen (auf Drängen ihrer Mutter, hat sie zuletzt eine Pizza gegessen und dazu eine Cola getrunken). Oder, die zweite und auch wahrscheinlichere Theorie trifft zu: Kirsten Stewart hat eine Hypoglykämie aufgrund von zu viel Stress, schließlich wird sie in ihrem eigenen Haus verfolgt. 

Immerhin dreht sich der gesamte Film um Diabetes und wird nicht nur in einem Nebensatz erwähnt, wie es meistens der Fall in Filmen mit Diabetes ist. Zum Höhepunkt kommt es, als da die Mutter – trotz großem Risiko aus dem Panikraum geht, um Glukagon für Ihre Tochter zu holen.

Magnolien aus Stahl: Familienkomplikationen

In diesem dramatischen Film von 1989 hat die von Julia Roberts gespielte Heldin, einen Typ-1-Diabetes und darf laut Handlung nicht schwanger werden. Gegen den Rat ihrer Mutter und der Ärzte entschied sie sich dennoch, ein Kind zu bekommen. Die Geburt stellt kein Problem dar, aber sie stirbt später an Nierenkomplikationen, die durch ihre Schwangerschaft verschlimmert werden.

Für diesen Film orientierte sich der Drehbuchautor Robert Harling am Leben seiner Schwester, die 1985 an den Folgen von Diabetes Typ 1 starb. 

Memento: Diabetes als Parallele

Memento ist ein Film von Christopher Nolan, der im Jahr 2000 veröffentlicht wurde. Der Held, gespielt von Guy Pearce, ist ein ehemaliger Versicherungsinspektor, der sein Gedächtnis verloren hat. 

Parallel zur Hauptgeschichte erzählt er die Geschichte eines Kunden seiner Versicherung, der auch sein Gedächtnis verloren hat. Seine Frau, die an insulinabhängigem Diabetes leidet, beschließt, ihn zu testen, um zu sehen, ob ihr Mann seine Amnesie nur vortäuscht, indem sie Ihre Uhr alle 20 Minuten zurückstellt, (um zur Zeit der Injektion zurückzukehren) spritzt sie sich mehrfach hintereinander Insulin, was zu einem Koma führt. Hier wird das Thema Diabetes im Film nur angerissen, jedoch mit Feingefühl und vor allem ohne fehlerhafte Darstellung. Eine Seltenheit!

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